Das Neu-Isenburger Stadtradeln macht uns immer viel Spaß. Diesmal hatten wir die Idee, das Radfahren mit einer anderen tollen Sache zu verknüpfen: mit Wein! Eine Radtour mit Weinprobe sollte es sein, und so entstand die Idee zum Neu-Isenburger Rebenradeln: Was hat unser altes Schulhaus mit Chardonnay zu tun und welcher Wein passt zu unserem Marktplatz? Diesen und anderen interessanten Fragen rund um den Wein wollten wir gemeinsam mit Kultur- und Weinbotschafter David Rummel auf den Grund gehen. Auf dem Fahrrad natürlich! Das Wetter war wunderbar, also konnte es losgehen. An fünf Stationen wurde ein passender Wein verkostet. Unsere Tour war nicht lang, im Vordergrund stand die Weinprobe – aber bei 22 Teilnehmern konnten wir gemeinsam immerhin 138,6 km zum Stadtradelergebnis beisteuern.
Unser Treffpunkt war die ehemalige Bundesmonopolverwaltung für Branntwein, deren früheres Verwaltungsgebäude gerade zu einer Kita umgebaut wird. Alle Teilnehmer bekamen von uns ein Probierglas und einen schönen Aufkleber mit unserem Logo. Dann ging‘s zu unserer ersten Station…nur ein paar Meter weiter!






Edeka Schmidt zur Neuen Welt
Ruyter‘s Bin ‚1889‘ White, Sauvignon Blanc und Semillon, Südafrika
Beim Weinanbau werden die Gebiete, in denen die heutige Weinbautradition ihren Ursprung hat, als Alte Welt bezeichnet. Das sind europäische Länder wie Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Deutschland. Die Neue Welt befindet sich in Übersee, in den USA, Südamerika, Australien, Neuseeland und Südafrika. Durch das meist wärmere Klima entstehen dort Weine, die körperreicher sind und weniger Säure enthalten.
Auch in Neu-Isenburg gibt es eine Neue Welt, denn so heißt das Stadtquartier, das gerade im Süden der Stadt auf dem ehemaligen DuPont- und Agfa-Gelände entsteht. Die ersten Wohnungen konnten bereits bezogen werden und nur zwei Tage vor unserer Radtour eröffnete dort endlich der langersehnte Edeka-Markt.
David präsentierte uns eine Cuvée aus Sauvignon Blanc und Semillon aus Südafrika. Wir schmeckten frische Ananas- und Zitrusaromen und freuten uns darüber, dass auch der Name des Weins eine Verbindung zu Neu-Isenburg hat: 1889 wurden uns die Stadtrechte verliehen.
Zu einer Weinprobe gehört natürlich auch leckeres, frisches Brot, und so freuten wir uns riesig, als Nicolas Schmidt, Betreiber des schönen Edekas zur Neuen Welt, nach draußen kam und uns allen ein kleines Lunchpaket überreichte.





Altes Schulhaus
Fetzer Chardonnay, USA, Kalifornien
Chardonnay gehört zu den weltweit am meisten angebauten weißen Rebsorten. Wurde er in den 90er Jahren in Kalifornien hergestellt, dann wurde er meist im Barrique, also im Holzfass ausgebaut, was ihm ein charakteristisches Aroma verlieh: schwer, mit hohem Alkoholgehalt und ausgeprägten Vanillenoten. Das kam zwar in Mode, wurde immer mehr Weintrinkern zu viel. Der Wein schmeckte zu opulent und sie wünschten sich feinere, leichtere Aromen im Glas. So entstand eine Bewegung namens ABC: Anything But Chardonnay, alles außer Chardonnay. Wir verkosteten ihn trotzdem – und wo wäre das passender als an dem Ort, an dem die ersten Neu-Isenburger das ABC lernten! Das Schulhaus feiert außerdem in diesem Jahr ebenfalls runden Geburtstag, es wurde 1704 errichtet.
Unser Wein präsentierte sich mit Noten tropischer Früchte wie Mango und Ananas, aber auch Birne konnte man schmecken. Und natürlich Vanille. Sehr lecker, fanden wir.




Marktplatz im Alten Ort
Emil Bauer, Nussdorfer Auxerrois, Deutschland, Pfalz
Unsere nächste Station war schnell erreicht: pünktlich zum Leuten der Kirchenglocken um 18:00 erreichten wir den Marktplatz. Hier stellte uns David eine weniger bekannte Rebsorte vor, den Auxerrois – eine Traube, die vermutlich im Mittelalter im Burgund entstand. Mitten im historischen Zentrum tranken wir ihn, weil er von wem nach Deutschland gebracht wurde? Richtig, von den Hugenotten! Unser Auxerrois stammt aus der Pfalz. Geschmacklich erinnert er an Mirabelle, Aprikose und auch ein bißchen an Grauburgunder.




Kümmerle Käse & Genuss, Fußgängerzone
Diehl ‚Eins zu eins‘ Gewürztraminer, Deutschland, Pfalz
Als Nächstes stand ein Foodpairing auf dem Programm: Wein und Käse sollten gemeinsam verkostet werden – und wer könnte uns da besser unterstützen als die Familie Kümmerle! Dort gibt es seit Jahren die Tradition, die Tour de France kulinarisch mitzuerleben – zu jeder Etappe wird ein passender Käse verkostet. Philipp Kümmerle empfing uns herzlich mit Häppchen aus Pumpernickel und Münster-Käse. Dazu probierten wir einen Gewürztraminer aus der Pfalz – ein lieblicher Wein mit Anklängen von Muskat, Lychee und Rosenblüten. Interessant dazu die Aromen des herzhaften Käses – und natürlich Anekdoten und Wissenswertes rund um den Wein, unterhaltsam erzählt von Herrn Kümmerle senior.





Sportpark
Laborie (Im)Possible White, Chenin Blanc, Südafrika
Unsere letzte Kombination haben wir ausgewählt, weil im Sport doch eigentlich nichts unmöglich ist…oder? Und weil der Gründer des Weinguts Laborie Hugenotte ist. Und weil es abends auf dem Hammerwurfplatz einfach schön ist. Dort probierten wir einen frischen, fruchtbetonten Weißwein aus Südafrika mit harmonischen Zitrus- und Pfirsichnoten. Anschließend machten wir uns daran, alle Weine nochmals ausführlicher zu verkosten. David ergänzte die Auswahl noch um einen weiteren Auxerrois, das ‚Schmuckstück‘ vom Weingut Metzger aus der Pfalz. Außerdem hatten wir Gelegenheit, die Weine ‚1889‘ und ‚(Im)Possible‘ auch in der roten Variante zu probieren.













In einer angenehmen und lustigen Runde wurden in der Abendsonne interessante Gespräche geführt und neue Bekanntschaften geknüpft. Danke an alle, die dabei waren! Das machen wir wieder!
Wer mehr über die Weine wissen möchte oder an weiteren Events zum Thema Wein interessiert ist, kann David Rummel über seine Website www.darumwein.de oder über Instagram kontaktieren. Besucht dort auch den Edeka zur Neuen Welt und Kümmerle Käse & Genuss. Wir bedanken uns bei beiden ganz herzlich für die tolle Unterstützung unserer Tour!

[Kati Conrad]
Dies ist ein privates Blog. Wir sind Mitglieder der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung, schreiben hier aber nicht im Namen der Fraktion oder der Partei.